alle Projekte

Fachkräftemangel in
Dortmund bis 2035

Auftraggeber

Wirtschaftsförderung Dortmund

Jahr

2024


Im Jahr 2023 fehlten in Dortmund 8.200 Arbeitskräfte. Bis 2035 wächst diese Lücke laut unseren Berechnungen auf knapp 20.000 Personen. Grund dafür ist die Alterung der Gesellschaft. Dadurch wächst der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in bestimmten Bereichen (etwa der Pflege) und gleichzeitig sinkt das entsprechende Angebot.

Für die Wirtschaftsförderung Dortmund haben wir ein Fachkräfteszenario bis 2035 berechnet. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 2024 im Rahmen der Veranstaltungswoche der Wirtschaftsförderung „to:DO – Dortmunds neue Arbeit“ präsentiert.

Fachkräftemangel in Pflege, Erziehung und Dekarbonisierung

Vom Fachkräftemangel werden in Dortmund in Zukunft insbesondere die Pflege- und Erziehungsberufe betroffen sein:

  • Durch die Alterung der Gesellschaft wächst die Nachfrage nach Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege.
  • Steigende Anforderungen an die Kinderbetreuung erhöhen die Nachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern.
  • In diesen Berufshauptgruppen fehlen in Dortmund im Jahr 2035 rechnerisch rund 7.400 Arbeitskräfte.

Der Fachkräftemangel bedroht zudem die regionale Dekarbonisierung und die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen: 

  • Die wachsende Nachfrage in den Kernberufen für Dekarbonisierung und Klimaschutz kann oft nicht durch das Angebot gedeckt werden: In 8 von 13 der dafür wichtigen Berufshauptgruppen herrscht im Jahr 2035 ein Engpass.
  • In vier dieser Berufshauptgruppen können dabei über zehn Prozent der Nachfrage nicht vom Angebot gedeckt werden.
  • Im Bereich Verkehr ist der Fachkräftemangel am stärksten. Dies betrifft vor allem die Fahrzeugführung und bedroht die Dekarbonisierung dieses Sektors in Dortmund.

Fundierte Datenbasis für die Politik

Die Wirtschaftsförderung Dortmund beobachtet bereits heute einen Fachkräftemangel in der Stadt. Dieser beeinträchtigt zum Beispiel die Pflegeversorgung oder den klimagerechten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Die Fachkräftesicherung ist so zu einem bedeutenden Faktor im Standortwettbewerb und einer Zukunftsaufgabe geworden.

Unsere Berechnungen zeigen, dass Maßnahmen zur Verringerung der Lücke zwischen dem Angebot und der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt an Bedeutung gewinnen. Eine verbesserte Integration von Arbeitslosen in die Arbeitswelt kann eine solche Maßnahme sein.

Unsere Vorgehensweise

Wir haben ein quantitatives Szenario zu den in Dortmund potenziell entstehenden Arbeits- und Fachkräftedefiziten bis zum Jahr 2035 berechnet. Dabei wurde das Fachkräftemodell von Prognos genutzt. Die Größe der Arbeitskräftelücke hängt stark von der angenommenen demografischen Entwicklung ab. Hierfür haben wir die demografischen Daten des statistischen Amts in Dortmund genutzt. Danach wächst die Bevölkerung insgesamt zwar leicht, die Personen im erwerbsfähigen Alter werden jedoch weniger.

Die Ergebnisse wurden nach Berufshauptgruppen unterschieden. Der Fokus lag auf den Teilbereichen des Arbeitsmarktes, in denen mit hohen Defiziten zu rechnen ist. Zusätzlich haben wir Berufe genauer analysiert, die im Kontext von Dekarbonisierung und Klimaschutzmaßnahmen relevant sind.

Links und Downloads

Zur Studie (Webseite Wirtschaftsförderung Dortmund)

Mehr zur Initiative „to:DO – Dortmunds neue Arbeit“ (Website Wirtschaftsförderung)

Projektteam: Markus Hoch, Philipp Kreuzer, Miriam Lovis, Claudia Münch

Stand: 29.08.2024

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Markus Hoch

Senior Projektleiter

Profil ansehen

Philipp Kreuzer

Projektleiter

Profil ansehen

Claudia Münch

Prinzipal

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

More studies & projects on this topic

Halbzeitbewertung des Binnenmarktprogramms

2025
| Projekt

Das Binnenmarktprogramm fördert den EU-Binnenmarkt, um ihn zu stärken, zu vereinheitlichen und wettbewerbsfähiger zu machen. Prognos war an der Halbzeitevaluation des Programms beteiligt.

Pflegelandschaft Deutschland 2045

| Expertise

Mehr Pflegebedürftige, weniger Personal: Der demografische Wandel verschärft den Personalmangel in der Pflege. In welchen Regionen bis 2045 besonders viele Fachkräfte fehlen, zeigen wir in Kooperation mit SPIEGEL Online.

Zwischenevaluation der Public Sector Loan Facility (PSLF)

2025
| Projekt

Die Public Sector Loan Facility ist ein Finanzierungsinstrument der EU, um einen sozial gerechten Übergang zur Klimaneutralität in den Regionen zu sichern. Prognos und t33 srl evaluierten das Instrument.

Konzeption und Durchführung der Resilience Expo

laufend
| Projekt

Prognos unterstützt das nordrhein-westfälische Umweltministerium bei der Organisation, Durchführung und Etablierung der weltweit ersten Fachausstellung für die Klimaanpassungswirtschaft.

Resilienz und Souveränität der deutschen Industrie

2025
| Projekt

Die deutsche Industrie ist abhängig von Rohstoffen und Vorprodukten aus dem Ausland – insbesondere China. Prognos untersuchte Lieferketten und gibt Handlungsempfehlungen.

„Das müsste auch den Konservativen gefallen: eine moderne Erbschaftsteuer“

2025
| Expertise

Die Erbschaftsteuer auf breitere Füße stellen: Das empfiehlt Michael Böhmer der neuen Regierung. Warum eine Reform wachstumsfreundlich wäre und den sozialen Zusammenhalt stärken würde, argumentiert er im CEO.Table.

Analyse und Evaluation des Gesamtdeutschen Fördersystems (GFS)

2025
| Projekt

Prognos analysierte im Auftrag des BMWK die Raumwirksamkeit des Gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen (GFS) und evaluierte dieses im Hinblick auf die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse.

Klimapolitik im Wandel: Expertise aus verschiedenen Bereichen vereint

2025
| Expertise

Klare Prioritäten für Klimapolitik und ökologische Modernisierung: Das empfiehlt der Expertinnen- und Expertenkreis „Strategiekreis Klimatransformation“ der nächsten Bundesregierung in einem Strategiepapier.

Evaluation der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

laufend
| Projekt

Im Auftrag des BMWK evaluieren wir zusammen mit ifeu, ITG und FIW die Wirkung des BEG im Förderzeitraum 2021 – 2025.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenziale der Gleichstellung von Frauen und Männern

2025
| Projekt

Mehr Wirtschaftswachstum, vollere Staatskassen, soziales Wohl: Die Arbeit von Frauen zahlt sich aus. Warum es sich lohnt in die Gleichstellung zu investieren, analysierten wir für das BMFSFJ.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren