Die Pflege in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Der Bedarf an Unterstützung steigt und schon heute fehlt es an Pflegepersonal. Der demografische Wandel wird den Fachkräftemangel in Zukunft weiter verschärfen. Dabei gibt es große regionale Unterschiede: Nicht nur die Altersstruktur der Bevölkerung, sondern auch das Angebot an Pflegekräften variiert je nach Region.Angesichts dessen haben wir die Entwicklung des Bedarfs und des Angebots in der Altenpflege untersucht. Darauf basierend haben wir den Mangel an Fachkräften in den deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten bis 2045 berechnet. In Kooperation mit dem SPIEGEL ist daraus eine Pflegelandschaft für Deutschland bis 2045 entstanden. SPIEGEL Online hat unsere Daten in einer interaktiven Deutschlandkarte aufbereitet. Hier geht’s zum Artikel von SPIEGEL ONLINEMehr Pflegebedürftige: Immer mehr Menschen brauchen PflegeDer Bedarf an Heimplätzen, ambulanten Pflegediensten und Pflegepersonal ist heute sehr unterschiedlich in Deutschlands Kreisen und kreisfreien Städten:Die sogenannte Pflegequote, die Anzahl Pflegebedürftige je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, ist im Landkreis Prignitz fast viermal höher (111) als in Freising (29).Überdurchschnittlich hoch sind die Pflegequoten in den neuen Bundesländern, im Saarland sowie in weiten Teilen Niedersachsens, Hessens oder Nordrhein-Westfalens. Dagegen liegen die Pflegequoten in Bayern und Baden-Württemberg unter dem Bundesdurchschnitt.Ein Grund für diese regionalen Unterschiede ist die Altersstruktur der Bevölkerung: in Kreisen mit einem höheren Anteil an älteren Menschen sind auch mehr Menschen pflegebedürftig. Bis 2045 sind deutschlandweit 40 Prozent mehr Menschen auf Pflegepersonal angewiesen. Dabei gibt es regionale Unterschiede:In Landkreisen Bayerns und Baden-Württembergs, wo die Pflegequote aktuell niedrig ist, wird der Bedarf an Pflegekräften aufgrund der alternden Bevölkerung stärker ansteigen.In Landkreisen, wo die Pflegequote bereits heute höher ist (z.B. in Sachsen), wird der Personalbedarf weniger stark steigen, da die Bevölkerung bereits älter ist. Weniger Personal: Pflegekräfte stark von demografischem Wandel betroffenDie Zahl der Altenpflegerinnen und Altenpfleger ist in den letzten Jahren gestiegen. Trotzdem gibt es bereits heute Personalengpässe. Der demografische Wandel verschärft die Lage zusätzlich: Über 25 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege sind älter als 55 Jahre. Diese werden in wenigen Jahren in Rente gehen, während die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt.Das Angebot an Arbeitskräften in der Altenpflege in Deutschland geht dadurch im Zeitraum von 2021 bis 2045 um 4 Prozent zurück.Dabei ist in rund 70 Prozent aller Landkreise ein Rückgang zu erwarten. Am stärksten betroffen sind die Kreise in den neuen Bundesländern. Fachkräftemangel: Engpässe im ganzen Land und insbesondere in ländlichen Kreisen Unsere Studie zeigt, dass sich der Fachkräfteengpass in der Altenpflege in Deutschland künftig stark verschärft, wenn die Beschäftigung nicht stärker ausgebaut wird: 2045 können deutschlandweit im Durchschnitt 35 Prozent des Pflegebedarfs nicht von den Beschäftigten in der Altenpflege gedeckt werden. Vom Fachkräftemangel besonders stark betroffen sind:Mecklenburg-Vorpommern: Hier steigt der Fachkräftemangel auf über 42 Prozent des Bedarfs an Personal in der AltenpflegeBayern: hier finden sich 14 der 20 Landkreise mit dem größten Fachkräftemangel. Die durchschnittliche Fachkräftelücke beträgt in Bayern 40 Prozent. Weniger stark betroffen sind die kreisfreien Städte. Die jüngere Bevölkerungsstruktur in den Städten führt dazu, dass hier das Potenzial zur Deckung des Fachkräftebedarfs am größten ist. Die kleinsten Fachkräftelücken verzeichnen entsprechend:Berlin (24 Prozent)Hamburg (25 Prozent)Bremen (27 Prozent)Dem Fachkräftemangel entgegenwirkenGezielte Maßnahmen können einen Beitrag dazu leisten, in den Regionen eine flächendeckende Pflegeversorgung sicherzustellen:Ausbildung und Gewinnung von zusätzlichen PflegekräftenAnwerbung von Fachkräften aus dem AuslandVerbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Ausbau der KinderbetreuungsangeboteInterdisziplinäre Pflegeausbildung für mehr Flexibilität bei PersonalengpässenFragen und Antworten zur MethodikFür Informationen zu unserer Vorgehensweise, den Berechnungen und zugrundeliegenden Annahmen lesen Sie unser Q&A.Zum Q&ALinks und Downloads Zur Studie (PDF)Zum Artikel von SPIEGEL OnlineKontakt für PresseanfragenFür Presseanfragen wenden Sie sich gerne an unsere Unternehmenskommunikation:E-Mail: presse@prognos.comTelefon: Zu den Bürozeiten: +49 30 58 70 89 118Außerhalb der Bürozeiten: +49 172 57 57 916 Projektteam: Paula Kostrzewa, Philipp Kreuzer, Dr. Stefan MoogStand: 17.04.2025 Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Stefan Moog Senior Experte Profil ansehen Philipp Kreuzer Projektleiter Profil ansehen