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Studie zur intelligenten Spezialisierung in Deutschland

Auftraggeber

Europäische Kommission

Jahr

2020


Für die Förderperiode 2014 bis 2020 legte die Europäische Kommission erstmals sogenannte ex-ante-Konditionalitäten für den Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) fest. Sie wurden eingeführt, um die notwendigen Bedingungen für die effektive und effiziente Nutzung der ESI-Fonds sicherzustellen.

Die Einhaltung bildete den Rahmen für die Genehmigung der Operationellen Programme des Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Eine der ex-ante-Konditionalitäten, welche die Bundesländer erfüllen mussten, war die Vorlage einer eigenen regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie zur intelligenten Spezialisierung (RIS3-Strategie). In diesen wurden strategische Ziele, Maßnahmen sowie Spezialisierungsfelder festgelegt, die im Rahmen der regionalen FuI-Förderung über den EFRE und darüber hinaus priorisiert werden sollten.

Die ex-ante-Konditionalität zur RIS3 führte nicht nur zu einer strategischen Weiterentwicklung der Innovationspolitiken in den Bundesländern, auch die institutionelle Verankerung der entwickelten RIS3-Strategien wurde verstärkt. „In vielen Bundesländern stellt zwar die technologie- bzw. themenoffene Förderung weiterhin den Schwerpunkt vieler Fördermaßnahmen dar. Aber in immer mehr Bundesländern lassen sich gute Beispiele einer Förderung, die auf die Spezialisierungsfelder zugeschnitten ist, erkennen“, so Studienleiter und Leiter des Brüsseler-Standorts der Prognos AG, Dr. Jan-Philipp Kramer.

Erfolgsfaktoren und Herausforderungen

Für eine erfolgreiche Implementierung der Strategien waren der kontinuierliche Dialog zwischen den Stakeholdern, eine gute Einbindung und ein effektives Management durch involvierte Clusterinitiativen sowie ein RIS3-eigenes Monitoring entscheidend. Herausfordernd waren die interministerielle Koordination sowie wechselnde Ressort-Verantwortlichkeiten, die Umsetzung der geplanten Governance-Strukturen, die Implementierung der RIS3 durch Förderaufrufe und das Aufrechterhalten des langfristigen Engagements der externen Stakeholder.

Ermittlung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie basieren auf allen 15 RIS3-Strategien der deutschen Bundesländer, die für die EFRE-Förderperiode 2014 bis 2020 erstellt wurden. Dabei wurden nicht nur die strategische Ausrichtung und die Umsetzung der RIS3-Strategien in den Bundesländern ermittelt, sondern auch untersucht, wie gut die deutschen Regionen ihre intelligenten Spezialisierungsstrategien koordinieren und wie gut sie kooperieren.

Neben einer umfassenden Dokumentenanalyse auf der Grundlage der bestehenden RIS3-Strategien und ergänzender Dokumente (Evaluationen, Monitoringberichte etc.) wurde für die Begutachtung auf Interviews mit den zuständigen Ministerien der Bundesländer aus den Jahren 2016 und 2020 zurückgegriffen. Zudem baut die aktuelle Studie auf den Ergebnissen der Vorgängerstudie „Status quo der Regionalen Innovationsstrategien zur intelligenten Spezialisierung (RIS3) der Bundesländer“ auf, die im Jahr 2016 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegeben wurde.

Ausblick und Handlungsempfehlungen

Auf Grundlage der identifizierten Herausforderungen und der Erfolgsfaktoren wurden Empfehlungen für RIS3-Strategien für die Jahre 2021 bis 2027 erarbeitet. Hierzu gehören unter anderem der Einsatz von Transformations-Roadmaps zur Optimierung der Umsetzungsprozesse, eine ganzheitlichere Kommunikation über die RIS3-Strategien, die Weiterentwicklung der Förderinstrumente mit Blick auf die Spezialisierungsfelder sowie die Verbesserung spezifischer Governance-Strukturen.

Auf Bundesebene sollten die Komplementarität und Kohärenz der regionalen Innovationsförderung weiter gestärkt und überregionale sowie internationale Kooperations- und Vernetzungsformen in Zusammenhang mit den RIS3-Strategien gefördert werden.

Auch auf europäischer Ebene ist eine weitere Förderung von Forschung und Innovation und ein intensiveres Zusammenwirken im Bereich der intelligenten Spezialisierung und Clusterförderung wünschenswert.

Direkt zur Studie (Webseite der Europäischen Kommission, PDF)

Zur Vorgängerstudie aus dem Jahr 2017

Autorinnen & Autoren:
Dr. Jan-Philpp Kramer, Janosch Nellen, Janis Neufeld, Neysan Khabirpour, Marie-Kristin Komendzinski, Dr. Friedemann Koll, Dr. Jonathan Eberle

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Dr. Jan-Philipp Kramer

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