Die Erweiterung der Angebotsmöglichkeiten für Satzungsleistungen durch den § 11 Abs. 6 SGB V hat die wettbewerblichen Spielräume der Krankenkassen vergrößert und allen Hinweisen zufolge zu einer Intensivierung des Wettbewerbs innerhalb der GKV geführt. Für bestimmte Leistungen hat der Wettbewerb dazu geführt, dass diese in ähnlicher Form mittlerweile von vielen Krankenkassen angeboten werden und auf breiter Basis von den Versicherten genutzt werden können. Gleichzeitig sind durch den § 11 Abs. 6 SGB V aber auch Spielräume für die Krankenkassen entstanden, um sich voneinander abzugrenzen, eigene Schwerpunkte zu setzen und ihre Leistungsangebote an den individuellen Bedarfen ihrer Versicherten oder einzelner Versichertengruppen auszurichten. Für den Wettbewerb auf dem gesetzlichen Krankenversicherungsmarkt bedeutet dies, dass für die Versicherten die Möglichkeit gegeben ist, aus verschiedenen Leistungspaketen zu wählen und sich entsprechend ihrem individuellen Bedarf für eine Krankenkasse oder für ein Leistungspaket zu entscheiden. Schließlich ist festzustellen, dass die Krankenkassen die Möglichkeiten des § 11 Abs. 6 SGB V auch dazu nutzen, um Versorgungslücken zu schließen sowie ihren Versicherten den Zugang zu neuen oder innovativen Versorgungsangeboten zu ermöglichen. Daher hat der § 11 Abs. 6 SGB V als Wettbewerbsinstrument zumindest in Teilen auch dazu beigetragen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu erhöhen. Insgesamt lässt sich auf Grundlage des Forschungsgutachtens daher feststellen, dass die Satzungsleistungen nach § 11 Abs. 6 SGB V ein sinnvolles Wettbewerbsinstrument sind. Mit Blick auf den Markt für private Zusatzversicherungen ist festzustellen, dass die Leistungsangebote nach § 11 Abs. 6 SGB V grundsätzlich nicht mit privaten Zusatzversicherungsangeboten vergleichbar sind und daher nicht in direkter Konkurrenz zu diesen stehen. Daher sind nennenswerte Auswirkungen auf den Umfang des privaten Zusatzversicherungsgeschäfts oder die Ausgestaltung privater Zusatzversicherungstarife bisher nicht zu beobachten. Festzustellen ist, dass zwischen einzelnen Angeboten an privaten Zusatzversicherungen und den Leistungsangeboten nach § 11 Abs. 6 SGB V gewisse Überschneidungen bestehen. Für die Anbieter von privaten Zusatzversicherungen bedeutet dies, dass bei der Produktgestaltung neben den Angeboten von privaten Mitbewerbern auch die Leistungsangebote der gesetzlichen Krankenkassen zu berücksichtigen sind. Daher kann der § 11 Abs. 6 SGB V zumindest indirekt zu einem intensiveren Wettbewerb auf dem Markt für private Zusatzversicherungen führen. Darüber hinaus besteht für den Fall einer weiteren Ausweitung des Leistungsumfangs an den inhaltlichen Schnittstellen zu privaten Zusatzversicherungen – sei es innerhalb des bestehenden gesetzlichen Rahmens wie insbesondere auch bei einer weiteren gesetzlichen Ausweitung auf weitere Leistungsbereiche - die Möglichkeit, dass der § 11 Abs. 6 SGB V künftig direkt spürbare Auswirkungen auf den Markt für Zusatzversicherungen hat. Für das bislang analysierte Geschehen ist aber festzustellen, dass der § 11 Abs. 6 SGB V keine spürbaren Auswirkungen auf den Wettbewerb mit Anbietern privater Zusatzversicherungen hatte. Zum Endbericht auf den Seiten des BMG Autorinnen und Autoren: Dr. Stefan Moog, Janko Vollmer, Carsten Maday, Prof. Dr. Stefan Fetzer (Hochschule Aalen) Haben Sie Fragen? Ihr Kontakt bei Prognos Dr. Stefan Moog Senior Experte Profil ansehen Janko Vollmer Senior Projektleiter Profil ansehen Unsere Arbeiten zu diesem Thema Warum sich Gleichstellung lohnt laufend | Projekt Wenn Frauen und Männer gleichgestellt sind, hilft das auch der Wirtschaft. Warum sich Investitionen in die Gleichstellung lohnen und welche negativen Effekte Ungleichheiten haben, untersuchen wir für das BMFSFJ. Mehr dazu Arbeiten trotz Rente: Ein Baustein für mehr Wachstum 2024 | Projekt Weiterarbeiten trotz Rente? Von zusätzlicher Erwerbstätigkeit im Rentenalter kann die Wirtschaft profitieren. Das zeigt unsere neue Studie für die INSM. Mehr dazu Die wirtschaftliche und soziale Lage in kreativen Berufen 2024 | Projekt Im Auftrag von BMWK und BKM analysierten Prognos und der Bundesverband Freie Darstellende Künste die wirtschaftliche und soziale Lage von Soloselbstständigen in Kreativberufen. 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Mehr dazu Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns auf die Rentenentwicklung 2020 | Projekt Hat(te) der gesetzliche Mindestlohn Einfluss auf Rentenentwicklung und individuelle Rentenansprüche? Dem ist Prognos im Auftrag der Mindestlohnkommission nachgegangen. Mehr dazu Welche Folgen haben Homeoffice, Schulschließung & Co? 2020 | Projekt Koordiniert durch Prognos und das Institut der deutschen Wirtschaft haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär ein Papier zu den gesundheitlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise zusammengestellt. Mehr dazu Evaluation: Umsetzung UN-Behindertenrechtskonvention in Schleswig-Holstein 2020 | Projekt Prognos untersuchte u.a. die Konzeption des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Mehr dazu Evaluation: Umstellung des Verfahrens zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit 2020 | Projekt Prognos hat die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des neuen Begutachtungsverfahrens im Rahmen eines Monitorings begleitet. Mehr dazu Evaluation: Modellprogramm neue Wohnformen 2020 | Projekt Gemeinsam mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe evaluierte Prognos das Modellprogramm „Weiterentwicklung neuer Wohnformen nach § 45f SGB XI“ des GKV-Spitzenverbandes. Mehr dazu Altersvorsorgebedarf im Zeitverlauf 2019 | Projekt Prognos berechnete für die Jahrgänge 1960, 1975 und 1990 die erforderlichen Sparbeträge zur Sicherung des Lebensstandards. Mehr dazu Integration: Zusammenarbeit von Landkreisen, Gemeinden & Städten stärken 2019 | Projekt Für die Robert Bosch Stiftung führte Prognos einen Workshop mit Integrationsakteuren aus Landkreisen, Gemeinden und Städten durch. 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