BMBF (Zukunftsbüro der Strategischen Vorausschau)
2022
Z_punkt
Akteure weltweit forschen bereits heute an Kombinationen zwischen biologischen und technologischen Systemen. Vieles, was früher unvorstellbar war, ist heute Alltag – etwa Neuroprothesen, künstliche Organe, Biocomputer, smart Wearables oder die Zellforschung, um künstliches Fleisch zu erzeugen. Die Grenzen zwischen Biologie und Technologie lösen sich zunehmend auf. Diese Entgrenzung ist kein neues Phänomen, aber in letzter Zeit zeichnet sich eine neue Dimension ab. Immer mehr Unternehmen entwickeln Produkte und Lösungen für diesen Bereich. Dabei zielt die Kombination von biologischen und technologischen Systemen immer mehr auf eine beidseitige Verschmelzung ab. Die Verbreitung und Nutzung und damit die zukünftige Dynamik entgrenzter Technologien braucht eine Verständigung darüber, in welcher Zukunft wir leben wollen.
Datenschutz und Cybersicherheit, die Kontrollierbarkeit der Technologien sowie die – gewollte oder ungewollte – externe Kontrolle von Lebewesen sind zentrale Punkte für den notwendigen gesellschaftlichen Diskurs. Für seinen Auftraggeber, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) untersuchte ein Prognos-Team aus Foresight-Expertinnen und -Experten zusammen mit Z_punkt, wie sich die neuen Möglichkeiten auf die Zukunft auswirken könnten. Durchleuchtet wurden aktuelle technologische und gesellschaftliche Entwicklungen, die zu einer Entgrenzung von Biologie und Technologie beitragen könnten. Dafür wurden sechs Szenarien erstellt: In welchen Lebensbereichen könnten die Technologien in Zukunft eingesetzt werden? Und wie könnte infolgedessen der Alltag der Menschen aussehen?
Die Folgen der Entgrenzung von Biologie und Technologie wurden an sechs Anwendungsszenarien gespiegelt. Sie zeigen ein breites Spektrum an Entgrenzungsdynamiken. Doch es gibt in allen Szenarien auch übereinstimmende Elemente:
Zur Studie Wechselseitige Entgrenzung (vorausschau.de) Mehr zu unserer Arbeit im Foresight-Prozess Projektteam: Cordula Klaus, Lennart Galdiga, Jonathan-Aton Talamo (von Prognos), Christian Grünwald, Max Irmer, Julian Sachs (von Z_punkt)
Vorausschau beschreibt den zukünftigen Möglichkeitsraum, Prognosen machen konkrete Vorhersagen.
Mit der strategischen Vorausschau sollen auf Basis unterschiedlicher Methoden (qualitativ und quantitativ) mögliche Zukünfte beschrieben und analysiert werden. Die Kernfrage lautet: Wie könnte die Zukunft aussehen? Bei einer Prognose wird dagegen ausgehend von aktuellen Rahmenbedingungen ein fix antizipierter Zustand der Zukunft beschrieben: Wie wird die Zukunft aussehen? Die Vorausschau ist langfristig angelegt und fragt z.B., wie sich technologische oder klimatische Veränderungen auf unser alltägliches Leben auswirken können.
Szenarien beschreiben mögliche Zukünfte, die sowohl heute bereits erkennbare Entwicklungspfade aufgreifen als auch disruptive (= sprunghafte) Ereignisse und mögliche Trendbrüche berücksichtigen. Die Entwicklung von Szenarien stützt sich auf eine etablierte und anerkannte Methode und findet als Instrument der Politik- und Strategieberatung ein wichtiges Einsatzfeld. Die Szenarien stützen sich auf einen expertenbasierten, qualitativen Ansatz, der sich auf vorab identifizierte Schlüsselfaktoren stützt. Im Selbstverständnis der strategischen Vorausschau sollen die Szenarien einen breiten Raum von möglichen Realitäten beschreiben.
Mit Szenarien sollen Impulse gesetzt werden für den öffentlichen Diskurs zu ausgewählten Zukunftsthemen. Die in der strategischen Vorausschau des BMBF entwickelten Szenarien sind explorativ angelegt und beschreiben eine breite Palette möglicher zukünftiger (gesellschaftlicher) Realitäten. Sie dienen vor allem dazu, sich mit unterschiedlichen denkbaren Welten auseinanderzusetzen und diese hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen, aber auch wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen zu prüfen.
Gerade die Zuspitzung einzelner Entwicklungslinien oder sozialer Phänomene eröffnen der Politik neue Perspektiven. Dies trägt dazu bei, sich aus den etablierten Pfaden zu lösen und für neue Wege der vorausschauenden Politikgestaltung zu öffnen. Die einzelnen Szenarien werden nicht priorisiert und hinsichtlich ihrer Wünschbarkeit bewertet. Sie sollen in Diskussionen Impulse setzen und einen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten. Gerade Forschungs- und Bildungspolitik muss den Mut haben, sich mit unterschiedlichen und z.T. auch unbequemen Fragestellungen auseinanderzusetzen.
Szenarien sind keine Vorhersage der Zukunft und schließen keine Optionen aus, die ggf. weniger wünschenswert sind.
Die Ergebnisse werden regelmäßig auf der Projekt-Website (vorausschau.de) vorgestellt: https://www.vorausschau.de/vorausschau/de/home/home_node.html#WasBringtDieZukunft.
In der ersten Studie zur „Zukunft der Wertvorstellungen der Menschen in unserem Land“ wurden zunächst die wesentlichen Einflussfaktoren für die Entwicklung gesellschaftlicher Werte identifiziert und systematisiert. In einem zweiten Schritt wurden sechs Szenarien entwickelt, die unterschiedliche gesellschaftliche Zukünfte beschreiben. Dabei zeigte sich, dass in diesen Zukünften unterschiedliche Wertegruppen dominieren können. Daraus abgeleitet lassen sich Fragen der Offenheit für den Einsatz von Technologien, der Stärke solidarischer Kräfte in der Gesellschaft oder auch des präferierten Wirtschaftsmodells diskutieren und an den verschiedenen Szenarien spiegeln. Für die Politikgestaltung bedeutet dies, sich bewusst mit unterschiedlichen Entwicklungsoptionen auseinanderzusetzen.
Projektleiterin
Partner, Direktor
Die I3 Support Facility fördert interregionale Projekte im Bereich der intelligenten Spezialisierung. Prognos übernimmt die Leitung des Capacity Building Hub.
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Im Rahmen unserer Begleitforschung zum Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“ erstellten wir den Innovationsbericht 2024. Er gibt Einblicke in aktuelle Forschungsschwerpunkte.
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Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.