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Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg

Auftraggeber

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Jahr

2024

Partner

Ramboll Deutschland GmbH


Abfall ist in Deutschland Ländersache. Die rechtlichen Regelungen werden aber vor allem auf EU- und Bundesebene entworfen – und haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Prognos hat deshalb in den Jahren 2022 bis 2024 gemeinsam mit der Ramboll Deutschland GmbH das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg dabei unterstützt, den Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg fortzuschreiben.

Er analysiert den Ist-Zustand im Bundesland, greift das neueste Bundes- und EU-Recht auf und setzt für die Zukunft stärkere Schwerpunkte bei Klimaschutz, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft.

Der Abfallwirtschaftsplan Baden-Württemberg schreibt die bisherigen Teilpläne „Siedlungsabfälle“ und „Gefährliche Abfälle“ fort und fasst sie zu einem Gesamtplan zusammen, der einen Planungszeitraum bis 2033 umfasst.

Status quo der baden-württembergischen Abfallwirtschaft

Für den Betrachtungszeitraum 2011 bis 2021 zeigt der Abfallwirtschaftsplan folgende Ergebnisse:

Abfallaufkommen

  • 2021 betrug das Abfallaufkommen in Baden- Württemberg 49,41 Millionen Tonnen, 80 Prozent davon waren Bau- und Abbruchabfälle.
  • Zwischen 2011 und 2021 ist das Aufkommen um 21 Prozent gestiegen. Grund dafür ist vor allem der starke Anstieg bei den Bau- und Abbruchabfällen um 28 Prozent.
  • Beim Haushaltsmüll lag das Pro-Kopf-Aufkommen 2021 unter dem Bundesdurchschnitt, war aber höher als 2011. 

Entsorgung und Entsorgungssicherheit

  • Die kommunalen öffentlichen Entsorgungsstellen nahmen 2021 knapp zwölf Millionen Tonnen Abfälle entgegen.
  • Davon wurden 46 Prozent auf Deponien entsorgt – fast ausschließlich Bau- und Abbruchabfälle. Weitere 20 Prozent wurden stofflich, 17 Prozent energetisch verwertet.
  • 2021 waren 295 Deponien in Betrieb. Die Entsorgungssicherheit ist hier nicht ausreichend gewährleistet. 
  • Da Biomüll vermehrt getrennt wurde, ist mit höherem Bedarf an Kompostierungs- und Vergärungsanlagen zu rechnen.

Pläne zur Optimierung

Abfallvermeidung: Alle qualitativen und quantitativen Potenziale zur Abfallvermeidung sollen ausgeschöpft werden.

Wertstoffe, Haushalts- und Biomüll: Vorrangiges Ziel ist eine bessere Abfalltrennung. Die Menge an Bioabfall und Wertstoffen im Hausmüll soll sich bis 2030 halbieren. In der Folge lassen sich auch die Verwertungsmengen erhöhen.

Klärschlamm: Bis 2030 soll Klärschlamm vollständig im eigenen Bundesland verbrannt werden (aktuell: 40 Prozent). Weitere Anlagen zur Rückgewinnung von Phosphor sind geplant.

Bau- und Abbruchabfälle: Gebäude sollen, wenn möglich, erhalten statt abgebrochen werden. Baustoffrecycling und -wiederverwendung, die Verwendung von R-Beton und natürlichen Baumaterialien gilt es zu fördern.

Deponien: Die Kapazitäten der Deponieklassen 0 bis II müssen ausgebaut werden. 

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)

Weitere Informationen (Webseite Ministerium)

Projektteam: Patrick Bechhaus, Dr. Bärbel Birnstengel, Marieke Eckhardt, Nadja Schütz 

Stand: 11.12.2024

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