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Entwicklung nachhaltiger Mobilität in Deutschland

ADAC Mobilitätsindex 2022

Auftraggeber

ADAC

Jahr

2022


„Eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung muss auf einer ökologisch, sozial und ökonomisch verträglichen Gesamtentwicklung basieren.“
Sven Altenburg, Bereichsleiter Mobilität & Transport

 

Einzelne Ergebnisse, Handlungsfelder und die gesamte Studie finden Sie beim ADAC:

adac.de/mobilitaetsindex

Details zur Methode lesen Sie in unserem PDF:

prognos.com/methodik_mobilitaetsindex

Unser Auftrag

Die Verkehrsnachfrage steigt unverändert, die Ursachen dafür sind vielfältig. Wie aber lassen sich die Folgen bewältigen und die Mobilität nachhaltig gestalten? Bislang wird die Entwicklung in Richtung einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung nicht „vermessen“. Der ADAC hat zu diesem Zweck die Entwicklung einer wissenschafts- und datenbasierten Bewertungsmethode in Auftrag gegeben. Die Aufgabe unseres Projektteams als wissenschaftlicher Partner war die Entwicklung der methodischen und inhaltlichen Grundlagen für den ADAC Mobilitätsindex . Er zeigt, wie sich Deutschland und die einzelnen Bundesländer auf dem Weg zu nachhaltigen Mobilitätsstrukturen seit 2015 entwickelt haben.

Die fünf betrachteten Dimensionen des Mobilitätsindex sind:

  • Verfügbarkeit
  • Verkehrssicherheit
  • Zuverlässigkeit
  • Bezahlbarkeit
  • Klima und Umwelt


Kernergebnisse

Der Vergleich der Indexwerte aus dem Basisjahr 2015 mit den Werten aus dem Jahr 2019 zeigt, dass der Verkehr in den letzten Jahren insgesamt nicht nachhaltiger geworden ist. Der Indexwert entspricht genau dem Wert des Jahres 2015. Nachdem sich der Gesamtindex in den Jahren 2015 bis 2017 sogar negativ entwickelte, wurde der Verkehr seit 2017 wieder etwas nachhaltiger. Die Entwicklung der letzten beiden Jahre reichte jedoch lediglich aus, um wieder das Niveau des Jahres 2015 zu erreichen.

Aus den Ergebnissen des Index wird transparent, in welchen Mobilitätsfeldern ein besonderer Handlungsbedarf besteht. Durch die vom ADAC geplante regelmäßige Aktualisierung des Mobilitätsindex wird weiterhin für die notwendige Transparenz gesorgt und ein stetiges Monitoring der Entwicklung ermöglicht.


Datenbasis und Aufbau des Mobilitätsindex

Der ADAC Mobilitätsindex ist eine Kennzahl, zu der mehrere Kenngrößen verdichtet werden. In einer ersten untergeordneten Hierarchieebene besteht der Index aus den fünf oben genannten Bewertungsdimensionen.

Diese Bewertungsdimensionen bestehen wiederum aus 16 Leitindikatoren und werden durch 39 Indikatoren beschrieben.

Zugrunde liegt eine Datenbank mit rund 1.500 statistischen Merkmalen. Der Großteil der Daten, die in den Mobilitätsindex einfließen, wird aus öffentlich zugänglichen Statistiken gewonnen – Behörden und Ministerien, Fachverbände und Unternehmen.

Ausführliche Infos zur Methodik und unserer Vorgehensweise:

Methodenpapier, PDF   


Kontakt

(Presse-)Anfragen zum ADAC Mobilitätsindex bitten wir an den ADAC zu richten:
Mail: aktuell@adac.de | Tel.: +49 89 76 76 54 95

Kontakt Prognos  
Mail: presse@prognos.com | Tel.: +49 30 58 70 89 118

 

Projektteam: Sven Altenburg, Andreas Birnstengel, Dr. Bärbel Birnstengel, Maike Breitzke, Kai Lennart Brune, Ben Gibbels, Dr. Jochen Hoffmeister, Christin Holthaus, Felizitas Janzen, Michael Kutschera, Alexander Labinsky, Sebastian Läster, Hendrik Schramm, Angelina Thevessen, Antonia Wentrot, Heike Winter-Hamerla, Dr. Jutta Wolff, Valentin Würth, Marie-Luise Zwicker

Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Martin Faulstich (Lehrstuhl Ressourcen- und Energiesysteme, Technische Universität Dortmund), Prof. Dr. Astrid Gühnemann (Institut für Verkehrswesen, Universität für Bodenkultur Wien)

Häufige Fragen zur Methodik

 

Weitere und allgemeine FAQ zur Studie finden Sie auf den Seiten des ADAC:
adac.com/mobilitaetsindex

Welches methodische Vorgehen wurde zur Erstellung des ADAC Mobilitätsindex gewählt?

Die Erstellung des ADAC Mobilitätsindex orientiert sich im Wesentlichen an OECD-Leitlinien und gliedert sich in mehrere Schritte:

Der erste Schritt dient der Entwicklung eines inhaltlichen Rahmens, der die Basis für die Auswahl der Leitindikatoren für die einzelnen Bewertungsdimensionen bildet. Maßgebend ist die Frage: Wie lassen sich die zu untersuchenden Bewertungsdimensionen durch Indikatoren und Leitindikatoren beschreiben?

Der zweite Schritt umfasst die konkrete Indexkonstruktion. Er setzt sich zusammen aus Datenrecherche, Qualitätsprüfung der Daten, Ableitung und Festlegung der (Leit-)Indikatoren sowie deren Aggregation und Gewichtung. Die wesentliche Frage lautet: Aus welchen messbaren Daten setzt sich der Index zusammen und wie wird er berechnet?  

Darauf folgt der dritte und letzte Schritt zur Prüfung des Indikatorensystems. Er umfasst Detailanalysen von Datengrundlagen, Robustheits- und Sensitivitätsanalysen zur Sicherung der Validität sowie den Vergleich mit anderen relevanten Indikatorensystemen. Diese letzte Phase dient dazu, den konstruierten Index zu validieren. Eine wissenschaftliche Projektreview-Gruppe hat die Autorinnen und Autoren der Studie zur unabhängigen Qualitätssicherung begleitet. Das Review-Team bestand aus aus Prof. Dr. Martin Faulstich sowie Univ. Prof. Dr. rer. pol. Astrid Gühnemann.

 

Welche Indikatoren nutzt die Studie?

Der ADAC Mobilitätsindex ist eine Kennzahl, zu der mehrere Kenngrößen verdichtet wurden. In der ersten untergeordneten Hierarchieebene besteht der Index aus fünf Leitindikatoren, den sogenannten Bewertungsdimensionen: Verfügbarkeit, Verkehrssicherheit, Zuverlässigkeit, Bezahlbarkeit sowie Klima und Umwelt. Diese Bewertungsdimensionen bestehen wiederum aus mehreren Leitindikatoren. Mit der Verkehrssicherheit werden etwa Personen- und Sachschäden erfasst. Für die Auswirkungen auf Klima und Umwelt werden unter anderem unterschiedliche Verkehrsemissionen und die verbrauchte Energie betrachtet. Die Verfügbarkeit betrachtet den Zugang zur Verkehrsinfrastruktur, zum Öffentlichen Verkehr sowie zum PKW, die Zuverlässigkeit die Ausfälle im Straßen- und Schienenverkehr. Nicht zuletzt werden mit der Bezahlbarkeit die Kosten für Mobilität im Verhältnis zur Entwicklung der durchschnittlichen Einkommen betrachtet. 

Welche Datengrundlage liegt hinter den einzelnen Indikatoren/Bewertungsdimensionen?

Für die Erstellung des ADAC Mobilitätsindex wurden Veröffentlichungen von 120 verschiedenen Stellen gesichtet. Letztendlich wurden Datenreihen von 15 Stellen zusammengeführt und weitere 16 Datenreihen ergänzend zur Kontextualisierung der Ergebnisse herangezogen. Der Großteil der Daten, die in den ADAC Mobilitätsindex einfließen, wird aus öffentlich zugänglichen Statistiken gewonnen. Behörden und Ministerien wie das Bundesamt für Statistik (DESTATIS), das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) oder das Kraftfahrtbundesamt (KBA) sind für rund 85 % der verwendeten Datenquellen verantwortlich. Etwa ein Drittel aller Daten stammt aus DESTATIS-Statistiken, womit dies die mit Abstand wichtigste Bezugsquelle darstellt. In den meisten Fällen wurden die Daten direkt verwendet, in einigen Fällen nachträglich bearbeitet. Insgesamt wurden mehr als 1.500 Datensätze recherchiert und für die Bildung der Indikatoren sowie die Analyse und die Erläuterung der aufgezeigten Entwicklungen herangezogen.

Warum wurden gewisse Faktoren nicht berücksichtigt?

Zunächst wurde definiert, welche Inhalte durch den Index abgebildet und zusammengefasst werden sollen, um daraus die notwendigen Bewertungsdimensionen abzuleiten. Der inhaltliche Fokus des ADAC Mobilitätsindex liegt auf der Personenmobilität.

In den nächsten Schritten wurden Daten recherchiert und ihre Qualität geprüft, bevor über ihre Zusammenstellung und Gewichtung entschieden wurde. An die Qualität der Daten wurden mehrere Bedingungen formuliert. Es wurden – wann immer möglich – Primärdaten aus etablierten und vertrauenswürdigen Quellen direkt oder nach einer Aggregation verschiedener Primärdaten als Grundlage für den Index verwendet. Darüber hinaus wurden ausschließlich Mess- und Erhebungsdaten (Revealed Preference) verwendet.

Im weiteren Auswahlprozess wurden nur Daten berücksichtigt, die aussagekräftig, ausreichend differenziert, langfristig nachvollziehbar und für das Untersuchungsjahr vollständig vorhanden sind.

Der ADAC Mobilitätsindex betrachtet die Jahre 2015 bis 2019. Kann man in dem Fall überhaupt von einer aktuellen Untersuchung sprechen?

Für das Jahr 2019, das Bezugsjahr der Erstveröffentlichung des ADAC Mobilitätsindex, gibt es einen vollständigen Datenbestand für alle Index-Indikatoren. Für die Folgejahre lagen zum Zeitpunkt der Untersuchung noch nicht alle Statistiken der Ämter und anderer Datenquellen vor. Darüber hinaus zeichnet sich das Jahr 2019 als ein normales Jahr auf der Zeitachse aus – das letzte ohne Corona-bedingte Einflüsse und ggf. Verzerrungen. Somit ist es für das Startjahr des ADAC Mobilitätsindex eine sichere und aktuelle Grundlage, um Aussagen über die Veränderung der Nachhaltigkeit der Mobilität gegenüber dem Basisjahr 2015 treffen zu können.

Warum wurden die Entwicklungsansätze top-down und bottom-up gewählt?

Die Sichtung und Bewertung aller verfügbaren Datenquellen zeigt „bottom-up“ die Potenziale der Datenlage und ermöglicht es, alle vorliegenden Informationen für die Bewertungsdimensionen zusammenzutragen. Die Leitindikatoren und Indikatoren der Bewertungsdimensionen wurden hingegen „top-down“ ausgewählt, um zu gewährleisten, dass sämtliche als besonders charakteristisch für die Dimensionen angesehenen Aspekte im Index enthalten sind.

Wie wurden die Hierarchieebenen des Index gewichtet?

Für die Aussagefähigkeit des ADAC Mobilitätsindex ist es für den ADAC wichtig, dass er die Schwerpunkte einer nachhaltigen Mobilitätsentwicklung aus Sicht des ADAC spiegelt. Daher wurde mit der Delphi-Methode ein iteratives Entscheidungsfindungsverfahren gewählt, bei dem Expertinnen und Experten in mehreren Befragungsrunden einen Sachverhalt einschätzen. Bei dieser Methode werden die Antworten der ersten Runde zusammengefasst und in der zweiten Runde den Expertinnen und Experten anonymisiert erneut für eine weitere Schärfung ihrer Schätzung vorgelegt. Es können mehrere Iterationsschleifen durchlaufen werden.  
Um die unterschiedlichen Gewichtungen zu ermitteln, wurde ein Kreis von haupt- und ehrenamtlichen Expertinnen und Experten befragt, der sich aus den Mitgliedern des ADAC Verkehrsausschusses und dem ADAC Arbeitskreis für Verkehr und Umwelt zusammensetzt. Beide Gremien bilden sowohl die Meinung der Mitglieder als auch die Fachmeinung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ADAC zum Thema Nachhaltigkeit von Mobilität ab.

An wen richtet sich der ADAC Mobilitätsindex? Was kann man damit anfangen?

Der ADAC Mobilitätsindex richtet sich an alle Personen, die sich bereits mit dem Wandel der Mobilität auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit befassen, oder dies in Zukunft tun wollen. Wo Deutschland auf diesem Weg steht, wird in Politik und Gesellschaft teilweise kontrovers diskutiert. Der ADAC Mobilitätsindex liefert zur Bereicherung der Debatte eine methodisch fundierte Grundlage. Er macht die Entwicklung nachhaltiger Mobilität in Deutschland anhand objektiver Daten messbar und notwendige Handlungsfelder identifizierbar – und zwar insgesamt sowie einzeln für die betrachteten Dimensionen Bezahlbarkeit, Klima & Umwelt, Verfügbarkeit, Verkehrssicherheit und Zuverlässigkeit.

Sind die Rohdaten der Untersuchung verfügbar ? Wer kann mir Fragen beantworten?

Für Presse- und Datenanfragen kontaktieren Sie bitte den ADAC: Mail: aktuell@adac.de | Tel.: + 49 89 76 76 54 95

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