alle Meldungen

Gesundheitsförderung in den Kommunen: Ein Zwischenstand

Kategorie

Aus dem Projekt

Datum

24. März 2025

Bessere Gesundheit für alle: Das GKV-Bündnis für Gesundheit unterstützt über 100 Kommunen dabei, die gesundheitliche Chancengleichheit vor Ort zu verbessern. Im Auftrag des GKV-Spitzenverbands evaluiert Prognos das Kommunale Förderprogramm – gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Kolip (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. med. Julika Loss (Robert Koch-Institut).

Im Januar 2025 stellte Prognos den geförderten Kommunen und allen Programmbeteiligten Zwischenergebnisse der Evaluation vor.

Gesundheitsförderung ist nun in vielen Kommunen verankert

Das zentrale Ergebnis: Das Kommunale Förderprogramm setzt richtig an. Die Kommunen machen Fortschritte und berichten über bedeutende Entwicklungen. Das gilt für beide Förderbereiche, den Aufbau von Steuerungsstrukturen für die Gesundheitsförderung ebenso wie für die Umsetzung von gesundheitsförderlichen Interventionen für vulnerable Zielgruppen. Zum Zwischenstand nach zwei Jahren Förderdauer sind Kommunen dabei unterschiedlich weit vorangekommen.

Steuerungsstrukturen in den Kommunen

Der Auf- und Ausbau kommunaler Steuerungsstrukturen zur Gesundheitsförderung wurde seit 2019 in über 60 Kommunen gefördert. Anfang 2025 läuft die Förderung in 49 dieser Kommunen noch. Unsere Evaluation ergab folgende Zwischenergebnisse in den Kommunen, nachdem sie zwei Jahre lang gefördert wurden:

  • Dank der Förderung konnten die Kommunen personell durch die Prozesskoordinationen zum Strukturaufbau gestärkt werden. Über die Hälfte der Prozesskoordinationen wurden mit den Fördermitteln neu eingestellt und fast alle gaben an, dass die Förderung (sehr) wichtig für die Steuerungsstruktur in ihrer Kommune ist.
  • Die Prozesskoordinationen fühlten sich bereits zu Beginn der Förderung gut unterstützt und vernetzt. Nach zwei Jahren Laufzeit sehen sie sich überwiegend fest etabliert in ihrer Kommune.
  • In fast der Hälfte der Kommunen wurde ein zentrales Steuerungsgremium für Gesundheitsförderung und Prävention durch die Förderung vollständig neu aufgebaut, andere Kommunen haben bestehende Gremien weiterentwickelt.
  • Die Prozesskoordinationen schätzen nach zwei Jahren Förderung ihre Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Steuerungsstrukturen und bei Bedarfsanalysen am größten ein. Die Fortschritte bei der Strategieentwicklung, Ressourcendefinierung, Formulierung von Handlungsschwerpunkten und Maßnahmen sowie der Partizipation von Akteurinnen und Akteuren und Zielgruppen wurden zu diesem Zeitpunkt noch geringer eingeschätzt.
  • Obwohl es kein explizites Förderziel ist, haben bereits drei Viertel der Kommunen, die eine Förderung zum Strukturaufbau erhalten, Zielgruppen mit gesundheitsfördernden Interventionen in Lebenswelten erreicht.
  • Als bedeutendste Veränderungen wurden am häufigsten die personelle Verstärkung durch die Förderung von Personalressourcen, die Intensivierung der Vernetzung und Zusammenarbeit sowie die höhere Sichtbarkeit und/oder Bedeutung der Themen Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention in der Kommune genannt.

Interventionen für vulnerable Zielgruppen

Anfang 2025 laufen noch 39 Projekte zur Implementierung von gesundheitsfördernden Maßnahmen für vulnerable Zielgruppen von insgesamt 51 Projekten in diesem Förderbereich.

Unsere Evaluation kam nach zwei Jahren Förderung zu folgenden Zwischenergebnissen:

  • Auch hier sagen fast alle Projektkoordinationen, dass die Förderung für die Umsetzung zielgruppenspezifischer Gesundheitsförderung und Prävention in ihrer Kommune (sehr) wichtig ist. Wobei der Großteil der Projektkoordinationen bereits zuvor in der Kommune tätig war.
  • In allen Förderprojekten werden nach zwei Jahren bereits Menschen mit Maßnahmen erreicht. Über 30 der geförderten Projekte adressieren Kinder und Jugendliche aus sucht- oder psychisch belasteten Familien als Zielgruppe.
  • Die Projektkoordinationen schätzen nach zwei Jahren der Förderung ihre Fortschritte bei den Bedarfsanalysen und der Planung von Maßnahmen am größten ein. Fachkräfte, die mit der Zielgruppe in Kontakt stehen, werden in die Analysen und Planungen oft eng einbezogen. Dadurch werden Grenzen zwischen Ämtern und Hilfsangeboten überwunden. Wenn die Bedarfe analysiert werden, wird auch die Zielgruppe sehr häufig direkt beteiligt.
  • Die Fortschritte bei Nutzung und dem Aufbau von Strukturen sowie der Umsetzung von Maßnahmen wurden nach zwei Jahren als fast genauso ausgeprägt bewertet, während die Evaluation der Interventionen zu diesem Zeitpunkt noch weniger weit fortgeschritten war.
  • Als bedeutendste Veränderung wurde auch in diesem Förderbereich häufig die Stärkung der Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb der Kommune genannt. Daneben wurden oft die wachsende Bedeutung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Kommune sowie die erhöhte Sichtbarkeit der vulnerablen Zielgruppen und der präventiven Angebote genannt.

Links und Downloads 

Weitere Informationen zur Evaluation

Stand: 24.03.2025

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Janko Vollmer

Senior Projektleiter

Profil ansehen

Nina Altmann

Projektleiterin

Profil ansehen